Immer wieder taucht die Frage auf, ob Fahrpläne mit dem Tracks&Trip-System oder mit dem StationLink-System erstellt werden sollen.
1. Was sind diese beiden Systeme überhaupt?
Bevor man im Fenster "Edit Timetable" seinen Fahrplan zusammenstellen kann, müssen sog. Trips erstellt werden. Trips beinhalten alle Buswürfel, an welchen der KI-Bus während seiner Fahrt halten soll. Ebenso beinhalten Trips auch Fahrzeitprofile, mit denen dann die Länge dieses Trips, also die Fahrtdauer festgelegt wird. Im Endeffekt ist ein fertiger Umlauf lediglich eine (geschickte) Aneinanderreihung von verschiedenen Trips.
Jeder Trip benötigt die Angabe des Weges als eine Abfolge von Pfaden. Mithilfe von dieser Abfolge werden die KI-Fahrzeuge von Pfad zu Pfad weitergeleitet und finden so ihren Weg durch die Straßen. Grundsätzlich gibt es dafür zwei verschiedene Trip-Typen zur Fahrplanerstellung.
1.1. Tracks - Typ 1
Dies ist die "klassische" (OMSI1-)Methode, wie solche Pfade erstellt werden.
Ein Track beinhaltet eine lückenlose Auflistung aller Pfade vom Anfangspfad bis zum Endpfad. Dabei werden nacheinander alle Pfade im Editor angeklickt. Ein Typ-1-Trip (i.d.R. von der Starthaltestelle bis zur Endhaltestelle einer Route) verwendet dann genau einen Track.
1.2. StationLinks (StnLinks) - Typ 2 (nur OMSI2)
Diese Methode fand in OMSI2 Einzug und wird auf der originalen Spandau-Karte für KI-Buslinien verwendet.
Wie der Name schon vermuten lässt, werden bei dieser Methode ganz viele einzelne Links erstellt, die einen Buswürfel A mit einem Buswürfel B verbinden. Während bei Tracks normalerweise der gesamte Pfad von Start- bis zum Endpunkt einer Route angegeben wird, "hangeln" sich StationLinks immer von einem Buswürfel zum nächsten, beinhalten also nur einen Teilpfad von einer zur nächsten Haltestelle. Typ-2-Trips bestehen aus ein oder mehreren StationLinks, je nach gewünschtem Weg.
Der Vorteil von StationLinks liegt auf der Hand: Man muss nicht für jede Linie, die über die gleichen Buswürfel gehen, einen neuen StationLink erstellen. Bei parallelen Linien hat man so viel weniger Arbeit, da bei der Trip-Erstellung lediglich die Haltestellen der Reihe nach ausgewählt werden.
2. Vorteile und Nachteile der beiden Methoden
2.1. Pro/Contra StationLinks
Für große Maps sehr schnelle Erstellung, da jeder Buswürfel nur einmal mit einem anderen verbunden werden muss Keine doppelte Arbeit bei Linien, die teilweise parallel verkehren. Chrono-Event: Sehr schnelles Bearbeiten der Pfade Weniger Fehler beim Verbinden von Pfaden Es muss IMMER ein Startwürfel und ein Endwürfel existieren. Dementsprechend benötigt man auch bei Fahrten ohne Fahrgastwechsel oder Stopps Busstop-Würfel. (Dies wird dadurch kompensiert, dass bei der Trip-Konfiguration auch ausgewählt werden kann, dass an dem entsprechenden Würfel nicht gehalten wird) Bugs. Manche Busse fahren kreuz und quer und teilweise mit bis zu 1400min Verspätung herum, was vor allem nachts unschön ist. Zwischen Startwürfel und Endwürfel müssen auf einem Kreuzungsobjekt mindestens 60 Meter Luftlinie sein, was vor allem an Endhaltestellen zwischen Pausen- und Startwürfel oft eng wird (siehe z. B. die Karten Ruhrau und X10)
2.2. Pro/Contra Tracks
Einfacher, vor allem für Einsteiger Sehr zuverlässige Funktionsweise und Robustheit (i.d.R. treten nur wenige Bugs auf) Im Editor ist sofort sichtbar, welche Pfade der Bus gerade nimmt Je größer und komplexer die Karte wird, desto aufwändiger ist es, dieses System zu "händeln" Unflexibel bei Linien, die parallel verkehren. Für jeden Teilast muss meist ein kompletter Track erstellt werden. Kinderkrankheiten vor allem bei Chrono-Events (siehe Schritt 3 unter [1])
3. Fazit
Beide Methoden haben ihre Daseinsberechtigung.
Falls End-/Startwürfel identisch sind oder ein hinreichender Abstand zwischen ihnen besteht, kann das StationLink-System gut genutzt werden. Auch ist es bei parallelen Linienverläufen zu empfehlen.
Vor allem die letzten beiden Contra-Punkte der StationLinks halten viele aber davon ab, dieses System zu verwenden. Das Track-System ist sicherlich aufwändiger, aber alleine dadurch, dass es immer zuverlässig funktioniert und keine "komischen" Dinge passieren (wie z.B. KI-Busse mit extremer Verspätung) auftauchen, kann das Track-System uneingeschränkt empfohlen werden.
Die Mischung auf einer Karte ist möglich, z.B. können KI-Buslinien mit StationLinks erstellt werden und KI-Züge und andere Fahrzeuge mit dem Track-System. Dabei sollte beachtet werden, pro Umlauf nur eines dieser Systeme zu verwenden.