Schritt für Schritt-Tutorial Luftbildaufnahmen in Blender importieren

  • In dieser Anleitung wird gezeigt, wie über zusätzliche Programme Luftbildaufnahmen erstellt werden und diese in Blender genutzt werden können für den Nachbau von Straßen und Kreuzungen.

    Man kennt es - in OMSI gibt es zwar viele Karten, dabei ist bunt gemischt, ob real oder fiktiv, aber dennoch fehlt einem immer diese eine, spezielle Karte - die heimische Buslinie. In dieser Anleitung beschreibe ich Schritt für Schritt das Vorgehen, um diesem leidigen Thema ein Ende zu setzen. Bitte beachte, dass für diese Anleitung ein gewissen Grundwissen im Bereich 3D Modellbau vorhanden sein muss. In dieser Anleitung befassen wir uns mit dem Import der Luftbildaufnahmen.

    1. Vorbereitung

    Um mit der Entwicklung zu starten benötigen wir folgende Programme:


    Als nächstes benötigen wir einen Projektordner. In diesem Ordner werden später die benötigten Luftbilder abgespeichert, Blender greift permanent auf diesen Ordner zu, aber beachte dabei den Ort, an dem du diesen speichern möchtest.


    Als letzten Schritt der Vorbereitung solltest Du schon eine genaue Vorstellung davon haben, welchen Abschnitt oder Streckenverlauf zu abspeichern möchtest. Eine Korrektur ist nachrichtlich nicht mehr möglich. Außerdem solltest Du eine stabile Leitung besitzen, um hochauflösende Bilder herunterzuladen.


    Empfehlenswert ist zusätzlich noch einen, sich im "OMSI2\Sceneryobjects" befindlichen, Ordner zu erstellen, in dem bereits Texturen vorbereitet liegen für die späteren Straßen- und Kreuzungsobjekte.

    1.1. Checkliste

    1. Internetleitung ist stabil genug
    2. Blender heruntergeladen
    3. SAS.Planet heruntergeladen
    4. Projektordner erstellt, der sicher ist und auf den Blender permanent zugreifen kann
    5. (Empfehlung: OMSI Sceneryobjects Ordner erstellen)
    6. Streckenverlauf ist klar

    2. SAS.Planet

    2.1. SAS.Planet starten

    Wir starten SAS.Planet. Hierfür wird die EXE "SASPlanet.exe" per Doppelklick geöffnet (Abb. 1). Es erscheint ein Dialog-Screen, anschließend öffnet sich die Benutzeroberfläche (Abb. 2)


    hFH0y7F.png

    Abb. 1


    Z2Ox9eM.jpg

    Abb. 2


    2.2. Navigieren zum Startpunkt

    In SAS.Planet navigieren wir nun an unseren Startpunkt. Über das Dropdown Menü, welches sich bei Klick auf "Yandex" als Erstauswahl öffnet, können verschiedensten Quellen ausgewählt werden, um zum Startpunkt zu navigieren. Ich benutze den Menü-Punkt "URL". Im nebenstehenden Feld können Links eingetragen werden, die einen Referenzwert mit sich tragen. (Abb. 5)


    Zusätzlich muss, wenn nicht eingestellt "Satellite (Google maps)" als Quelle ausgewählt werden (Abb. 6)


    In meinem Fall trage ich dort folgenden Link ein: (Abb. 4)

    Code
    https://www.google.com/maps/@52.4521224,13.4119269,299m/data=!3m1!1e3

    Dieser Link beinhaltet alle wichtigen Informationen, damit SAS Planet meinen Bezugsort finden kann, an dem ich meine Arbeit starten möchte.


    f9wUffU.png

    Abb. 3


    gQXu928.jpg

    Abb. 4


    8LSCYUV.jpg

    Abb. 5


    bo5dHu7.jpgAbb. 6

    2.3. Auswahl

    Als nächstes markieren wir den Bereich, den wir gerne anschließend herunterladen möchten. Hierfür können wir verschieden Methoden nutzen, um unseren Bereich zu markieren.

    Zur Auswahl stehen: (Abb. 7)

    6JpveeB.png

    Abb. 7


    In meinem Fall nutze ich die Polygonale Selektion. Bei dieser Methode kann ich mehr als 4 Punkte setzen, um meinen Bereich zu markieren. Am Ende wird jeder "Tile", der sich im markierten Bereich befinden, heruntergeladen.


    Über ein kleines Menü, welches aufploppt, wenn man den ersten Punkt setzt, können vier weitere Optionen genutzt werden. Die links sitzende Option löscht den zuletzt mit der Maus "angefassten" Punkt - nicht den zuletzt gesetzten. (Abb. 8)


    UthYgXn.png

    Abb. 8

    2.4. Download der Daten

    Nachdem wir unseren Bereich ausgewählt haben bestätigen wir diese mit Klick auf den grünen Pfeil - ganz rechts (Abb. 8). Es erscheint ein neues Fenster - der "Selection Manager". Hierrüber stellen wir nun unsere Quelle ein (die bereits eingestellt ist durch unsere Auswahl vom Layer) und unsere Zoom Höhe. Diese ist wichtig für unsere Auflösung später auf den Luftbildern. Ich benutze hierfür die Option "21" (Abb. 9)


    tiHSCX8.png

    Abb. 9

    Als nächstes muss der "Start" Knopf gedrückt werden, SAS-Planet beginnt mit dem herunterladen der einzelnen "Tiles". (Abb. 10)


    vJXwLw4.png

    Abb. 10

    Achtung! Es kann passieren, dass der Download irgendwann abbricht, solltet ihr zu viele Daten in kurzer Zeit vom Google Server beziehen. In dem Fall mag Google eure IP Adresse nicht mehr. Als Lösungsansatz kann man mit einem VPN (ich benutze dafür NordVPN) sich einfach auf einen neuen Server setzen und schon geht's weiter.


    2.5. Speichern

    Sobald der Download abgeschlossen ist, muss man unten links auf das blau-gestrichelte Kästchen klicken (Abb. 11)

    GefujRZ.png

    Abb. 11


    Es öffnet sich erneut der Selection Manager, wir wechseln dieses Mal aber den Reiter auf "Stitch". Dort angekommen vergeben wir einen Speicherort über Klick auf die drei, sich im grauen befindlichen Kästchen. Anschließend klicken wir auf Start und SAS.Planet speichet an den festgelegten Ort eine Bilddatei. (Abb. 12)


    3TUnWgP.png

    Abb. 12


    Achtung: Sollte das Bild zu groß werden (Grenzwerte stehen unter dem Punkt: "Projection") muss das "große" Bild gesplittet werden. Hierfür müssen bei "Split image" bei der jeweiligen Achse Werte über 1 eingetragen werden. (Abb. 13)


    hOnWbMP.png

    Abb. 13


    Nachdem wir das Bild gespeichert haben, verschwindet der Selection Manager. Bevor wir SAS.Planet schließen benötigen wir den Zoom-Faktor. Dieser ist zu finden, unten links am Bildrand. (Abb.14)


    f5oMKGf.png

    Abb. 14


    Ebenfalls empfiehlt es sich bei größeren Bildern an zwei Referenzpunkten mittels dem Lineal die Weg-Strecke zu messen. Zu finden ist dieses in der oberen Auswahlleiste, neben dem Maus-Cursor.


    3. Blender

    Nun wird Blender benötigt. Wir öffnen es und importieren unser Bild bzw. Bilder. Für den Import besitzt Blender ein praktisches Plugin (Import Images as Planes), welches allerdings noch aktiviert werden muss.

    (Abb. 15)


    lGmqA1L.png

    Abb. 15


    3.1. Import des Bildes

    Nachdem das Plugin nun aktiviert wurde, importieren wir das Bild. Zu finden ist der Importer über File -> Import -> Images as Planes (Abb. 16) alternativ über Shift+A -> Mesh -> Images as Planes (Abb. 17)


    bypQeNz.png

    Abb. 16


    YznYb4L.png

    Abb. 17

    3.2. Größe einpassen

    Ist das Bild bzw. die Bilder importiert, wechseln wir in Blender auf den Material Mode und aktivieren die Environment Lighting Option (Abb. 18)


    lJP3mqG.png

    Abb. 18


    Nun benötigen wir unseren Zoom-Faktor. In meinem Fall sind das 0,09 m/Pixel. Um mit diesem Wert was anfangen zu können, benötigen wir die Breite und Höhe unseres Bildes bzw. der Bilder (ist immer gleich). Hierfür auf der Datei Rechtsklick -> Eigenschaften und zum Reiter "Details" wechseln. Unter dem Titel "Bild" finden wir unsere nötigen Abmessungen (Abb. 19)


    Ea20wwp.png

    Abb. 19


    Zurück in Blender nutzen wir nun unsere Werte, um das Bild auf korrekte Maße zu bringen. Folgende Schritte werden gemacht: Man nehme einen der Werte, ich nutze 7873 Px als Breite und multipliziere dies mit 0,09. Eingetragen wird dies in Blender im Feld "Dimensions". Dies kann über die Taste N aufgerufen werden und wird angezeigt, wenn das Objekt ausgewählt ist. (Abb. 20)


    NinYmws.png

    Abb. 20


    Blender spuckt uns nun ein Ergebnis aus. Der generierte Wert bei "Scale", eine Tabelle darüber ist unser neuer Scale-Wert. Dieser muss nun kopiert werden und bei Y (oder X, je nachdem) eingetragen werden. Als Kontrolle kann der zweite Wert mit dem Zoom-Faktor in Y ausgerechnet und verglichen werden. Er sollte identisch sein, ansonsten stimmt die erste Rechnung nicht. (Abb. 21)


    xW9yMAY.png

    Abb. 21

    4. Abschluss

    Das Objekt ist nun fertig in Blender importiert und wir können nun mit dem Erstellen unserer Straßen und Kreuzungen beginnen. Sofern mehrere Bilder benötigt werden, können diese importiert und immer wieder mit dem selben Scale-Wert vergrößert werden. Um anschließend die Bilder astrein aneinander zu reihen, empfiehlt sich das Snap-Element auf Vertex zu stellen (Abb. 22). Somit sollte das Anordnen kein Problem sein.


    Y3O7Nhy.png

    Abb. 22


    Vielen Dank fürs Durchlesen, ich hoffe, der Ansatz zum Erstellen eigener Karten ist ein Motivationsschub. Eine Anleitung über das erstellen von Straßen- und Kreuzungsobjekten, wie ich sie baue, wird ggf. noch ergänzt.

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CC BY-SA 4.0

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