Herzlich Willkommen in Reutlingen!
Bevor ich euch näheres über diese süddeutsche Großstadt, die Umsetzung in OMSI und Features meiner Karte erzähle, hier ein paar Basisinfos:
Projekttyp: Karte (real)
Projektname: Reutlingen - Der Neuner
Beteiligte Personen: Sherlock Holmes
Hilfe benötigt: Vorläufig nicht
Voraussichtliche
Bauzeit: noch sehr, sehr lange
Damit
möglichst wenig Fragen einzeln beantwortet werden müssen, teile ich
diesen Thread in verschiedene Abschnitte ein. Wer Infos zu einem
Thema erfahren möchte, der möge sich den Text dazu, den ich mit viel Zeitaufwand
angelegt habe, durchlesen. Wem ein Abschnitt nicht relevant
erscheint, der kann ihn einfach überspringen, es ist nämlich sehr viel Text
Reutlingen – Die Stadt „am Fuße der Schwäbischen Alb“ ist mit etwa 115.000 Einwohnern die kleinste Großstadt Baden-Württembergs. Sie liegt etwa im Zentrum des "Ländles", ca. 30km südlich der Landeshauptstadt Stuttgart. Die Stadt gilt als eine der sichersten Städte des Landes und ist als ehemalige freie und Reichsstadt ein Ort der Geschichte. Das Stadtbild ist gezeichnet vom Reutlinger „Hausberg“, der "Achalm", sowie einem kleinen Fluss, der "Echaz", die einstige Energielieferantin der Reutlinger Textilindustrie. Des weiteren findet sich hier die engste Gasse der Welt. Prägende Gebäude sind die beiden mittelalterlichen Stadttore und die neue Stadthalle.
Durch die Welle an Eingemeindungen vor allem in den Siebziger Jahren kam Reutlingen zu seiner heutigen Stadtgliederung: Neben Alt- und Innenstadt mit bürgerlichen- aber auch ehemaligen Arbeiterwohnvierteln liegen im Nordraum zahlreiche einst eigenständige Dörfer, die heute zum Reutlinger Stadtgebiet gehören. Zwischen diesen ist die Bebauung nicht geschlossen, sodass man auch Felder und Wiesen zu Gesicht bekommt. Nirgendwo wird dies so deutlich, wie auf der Linie 9, die Inhalt dieses AddOns ist. Sie schließt die Einwohner von drei dieser Gemeinden an die Innenstadt und die dortigen Umstiegsmöglichkeiten an.
Der Stadtverkehr in Reutlingen wird hauptsächlich von der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft mbH (RSV) betrieben. Er umfasst mittlerweile 15 reguläre Stadtbuslinien, sowie 6 Quartiersbuslinien und weitere Verstärker- und Schülerlinien.
Reutlingen ist eine Modellstadt der Bundesregierung im Bezug auf das „Sofortprogramm Saubere Luft“. Weil die Stadt (vor allem am vielbefahrenen "Ledergraben") bundesweit mit die größten Probleme mit Luftverschmutzung hatte, steckte das Förderprogramm Millionen in ein erweitertes Stadtbusnetz, welches der Stadt hundert neue Haltestellen, mehrere neue Buslinien und Taktverdichtungen, sowie ein völlig neues Stadtbuskonzept bescherte. Weiterhin soll mit dem Geld die Attraktivität des Fahrradverkehrs in der Stadt vorangetrieben werden. Am spürbarsten äußerte sich die Förderung aber in den verbilligten Ticketpreisen. So wurde der Preis einer Schülermonatskarte um ca. ein Drittel gesenkt, und Erwachsene können von einer 365-Euro-Jahreskarte profitieren. Infolgedessen verdreifachte sich binnen eines Jahres die Zahl der Abonnenten.
Vor der Umstellung auf das neue Nahverkehrskonzept, die am sogenannten „Neunten Neunten“ (09.09.2019) stattfand, hatte Reutlingen noch 11 Stadtbuslinien (+Verstärker-/Schullinien). Mit dem neuen Stadtbuskonzept ging eine "Degradierung" des ZOBs am Willy-Brandt-Platz zur regulären Haltestelle einher. Als neuer Zentraler Haltepunkt dient stattdessen eine ehemals ganz gewöhnliche Bushaltestelle mit drei Haltepunkten, an der sich nun alle Linien treffen, die über die Innenstadt führen. Dies soll die Laufwege beim Umsteigen ersparen. Zudem wurde die Gartenstraße in einem aufwändigen Bauprozess zur „Zentralen Nahverkehrsachse“ umgebaut, durch die zehn Linien führen.
Die Karte „Reutlingen – Der Neuner“ wurde lange vor dem "Neunten Neunten" begonnen und stellt deshalb den alten Stand vor der Umstellung dar. Eine Umsetzung des neuen Stadtbuskonzepts als Chrono-Event ist aber für die Zukunft durchaus denkbar. Für Reutlinger also, die mit dem neuen Nahverkehrskonzept etwas auf Kriegsfuß stehen (wie man hört, sollen das nicht die wenigsten sein) oder dem alten System nachtrauern, bietet sich womöglich in einiger Zukunft die Möglichkeit, den ZOB in seiner alten Funktion wieder aufleben zu lassen.
Sie ist eine der weniger frequentierten Stadtbuslinien. Sie startet am zentral gelegenen ZOB am Willy-Brandt-Platz, umgeben von der Echaz, der Stadthalle, dem Tübinger Tor und der Lederstraße. Von dort aus führt sie über den Hauptbahnhof, vorbei am alten Friedhof unter den Linden entlang der Emil-Adolff-Str. stadtauswärts. Durch das Römerschanz-Gebiet geht es hinaus aus der Kernstadt dann über die Sickenhäuser Straße, vorbei am Friedhof Römerschanze in Richtung des kleinen Teilorts Degerschlacht. Von dort aus geht es weiter, wieder über einen kurzen Abschnitt außerorts, nach Sickenhausen. Am Ortsausgang spaltet sich die Linie in zwei Wege auf. Der Hauptarm führt nach Altenburg ins malerische Neckartal, wo die Linie regulär endet. Zu schulrelevanten Zeiten biegt die Linie aber auch nach rechts ab in Richtung Rommelsbach zum dortigen Bildungszentrum Nord. Obwohl auf der 13km langen Strecke verlgeichsweise wenig Betrieb herrscht, und die Linie auch Sonntags nur im Stundentakt unterwegs ist, setzt die RSV traditionell dennoch auch hier fast ausschließlich Gelenkbusse ein. Diese RSV-typische Affinität zu Gelenkbussen wurde seit dem neunten neunten beendet, was auch mit dem geplanten Einsatz von Elektrobussen zusammenhängt, welche bislang nur als Solobusse zur Verfügung stehen.
Eingesetzt werden Mercedes-Benz Citaro G sämtlicher Generationen, sowie sonntags ein Facelift oder ein Lion‘s City als Solobus.
- Realitätsgetreue Umsetzung des Willy-Brandt-Platzes mit Stadthalle, Tübinger Tor, Wandelhallen, GWG-Zentrale
- Realitätsgetreuer KI-Busverkehr (mit allen Stadtbuslinien, dem eXpresso und dem Bahnverkehr nach Original-Fahrplänen!)
- Realitätsnahe Umsetzung des neuen Reutlinger DFI-Anzeigers inklusive der kleinen Ziel-Symbole (nur für ausgewählte Linien!)
- Realitätsnahe Umsetzung der Reutlinger „Linien-Männchen“ am ZOB (in der Realität inzwischen abgebaut)
- Möglichst reale Strecken- und Höhenverläufe
- Realitätsgetreuer Nachbau markanter Reutlinger Gebäude in der Innenstadt, v. A. in der Emil-Adolff-Str. Und Unter den Linden
- Realitätsgetreuer Nachbau von RSV-Spezifischer Stadtmöblierung (fünf verschiedene Varianten von Wartehäuschen, ZOB-Dächer, RSV-Mülleimer uvm.)
- Derzeit 14 eigene Blender-Kreuzungen und 35 eigene Gebäude und Szenerieobjekte, weitere folgen!
- Verwendung selbst erstellter Reutlinger Straßen-Texturen anstatt der unpassenden Berliner Varianten
Dies ist die erste, je von mir gebaute Karte. Innerhalb dieses Projektes machte ich meine ersten Schritte innerhalb des Editors, aber auch von Blender und dem Scriptsystem von OMSI. Man möge mir also nachsehen, dass die Kartengestaltung und die technische Umsetzung von Objekten teilweise etwas unbeholfen wirken können. Dies liegt daran, dass ich erst während des Kartenbaus immer mehr Fertigkeiten hinzulernte und mir bis dahin immer so beholfen hatte, so lange rumzutüfteln, „bis es schon irgendwie passt“. Besonders dürfte dies dem Kenner und Könner bei den von mir nachgebauten Kreuzungsobjekten auffallen. Als ich meine ersten Splines am ZOB verlegte, hätte ich nie gedacht, dass ich überhaupt mal eine Kreuzung bauen würde. Dann wurde mir allerdings klar, dass es ohne nicht wirklich zufriedenstellend geht, also setzte ich mich an mein erstes Objekt. Auch jetzt ist mein Fertigkeitslevel natürlich längst nicht perfekt. Um aber niemanden zu enttäuschen, will ich dies ausdrücklich erwähnt haben. Es ist aber mein Anspruch, auch wenn es teils unkonventionelle Lösungen sind, alles so zu bauen, dass die Karte auch wirklich spielbar ist.
Derzeit investiere ich viel Zeit nicht nur in den Weiterbau, sondern auch in die Überarbeitung der Anfangs-Gebiete. Allerdings käme es einem Neubeginn gleich, wenn ich alle älteren Stellen ständig überarbeiten und so stets auf dem neuesten Stand meiner Fertigkeiten halten würde. Dies mache ich nur, wo es aus Performance-Gründen oder ähnlich essentieller Dinge geboten ist, wie z. B. im Bereich des ZOBs.
Ich möchte meine Karte für so viele Spieler wie möglich zugänglich machen. Daher verzichte ich auf die Verwendung von Payware-Content für die Szenerie, und verwende möglichst wenige Freeware-AddOns wie möglich. So muss zwar stellenweise auf maximal passende Texturen und Objekte verzichtet werden, allerdings steigt damit die Chance, dass auch in Zukunft noch alle benötigten Objekte und Splines für OMSI-Neulinge verfügbar sind, und die Karte damit spielbar bleibt. Außerdem wird so die Installation für Anfänger erleichtert. Es gilt stets, einen Kompromiss zu finden zwischen dem passendsten Objekt und den genannten Kompatibilitätsfaktoren. Im Zweifel baue ich ein Objekt am liebsten selbst, oder nehme ein weniger passendes, als am Ende dreißig Objekt-Pakete vorauszusetzen.
Auch wenn ich viel auf Spandau-Häuser zugreife, versuche ich doch, die Szenerie abwechslungsreich zu gestalten und passende Objekte zu verwenden. Von Backdrop-Baum-Straße-Baum-Backdrop-Bauweise versuche ich auf den kurzen "Überlandabschnitten" abzusehen. Wie mir das gelingt, wird sich zeigen.
Wichtig: Bitte zum Feedback
Für Hinweise auf Fehler, Ergänzungen und Wünsche für die Umsetzung bin ich grundsätzlich offen und dankbar. Ich weise aber darauf hin: Gebaut wird die Linie 9 der RSV. Für diese Linie habe ich mich entschieden und dabei bleibt es. Fragen und Wünsche wie „Kannst du auch die Linie XY bauen?“ oder „Mit welcher Linie geht es weiter?“ nehmen mir die Motivation und erzeugen hohen Druck und verlangsamen so nur den Weiterbau. Da mit der Vorstellung hier ohnehin schon ein hoher Druck verbunden ist, das Projekt (möglichst auch noch schnell und hochqualitativ) zu Ende zu bringen, bitte ich darum, solche Fragen zumindest bis zu einer möglichen Veröffentlichung der Karte zu unterlassen und hoffe auf Verständnis, wenn ich auf solcherlei Fragen nicht eingehen werde.
Zum aktuellen Baufortschritt
Nach all der Theorie ist doch eines am wichtigsten: Wie weit ist die Karte bis jetzt, wie sieht sie aus?
Aktuell
reicht der Baufortschritt der Splines(!) bis zur Haltestelle "Degerschlacht Süd". Es steht also noch ein gutes Stück bevor, und
das nach bereits über einem Jahr Bauzeit. Derzeit steht mir
glücklicherweise noch viel Zeit zur Verfügung und es fehlt meist
eher an der Lust. Da ich nicht weiß, wie sich diese Situation bei
mir in Zukunft darstellt, kann eine Garantie für das Erscheinen der
Karte wohl erst am Releasetag gegeben werden. Zur Einschätzung,
wie lange das noch dauert, kann ich nur folgendes sagen: Aktuell
umfasst das Straßennetz ein Viertel des Zielumfangs. Bebaut ist
schätzungsweise nochmal ein Viertel davon. Um diesen Zustand zu
erreichen, habe ich jetzt über ein Jahr gebraucht. Es kann also
noch sehr, sehr lange dauern. Ich weiß, dass schonmal
eine Karte Reutlingen im Bau war. Diese hatte weit ambitioniertere
Ziele, als die meine, und irgendwann hat man nichts mehr davon
gehört. Das war noch vor meiner OMSI-Zeit. Ich arbeite daran, dass es
mit dieser Karte nicht genauso gehen wird
Die Szenerie umfasst derzeit den ZOB, große Teile der Emil-Adolff-Straße, und ein kurzes Stück der Justinus-Kerner-Straße Ecke am Schieferbuckel. Alles andere ist entweder komplett unbebaut, oder nur ganz sporadisch.
Zum Abschluss folgen fünf Bilder der bereits bebauten Stellen. Ich möchte die Qualität meiner Karte daran festmachen, dass ein Ortsansässiger auf einem Bild erkennen soll, wo er sich befindet. Deshalb der Aufruf an alle Reutlinger und alle anderen, die sich längs der Strecke des Neuners auskennen: Teilt mir gerne mit, ob ihr das gezeigte wiedererkennt/wiedererkannt hättet, wenn die Bildbeschreibung nicht gewesen wäre.
Der Aufruf an alle anderen lautet selbstverständlich auch, zu allem möglichen Feedback und Hinweise zu geben. Gerne könnt ihr auch einen Blick in Google Earth wagen, um euch ein Bild von der Realitätstreue der Karte zu machen. Ob ich Feedback und Tipps am Ende umsetzen kann/möchte, muss sich für jeden einzelnen Hinweis zeigen. Am Ende kann Euer Feedback die Karte aber nur besser machen!
Hier beginnt der Linienweg und hier begann der Bau: Der ZOB in Reutlingen. Bereits verbaut sind die markanten Dächer (leider sehr performancehungrig!), die neuen DFIs, die Mülleimer und die Linien-Männchen auf dem Grünstreifen. Es fehlen noch die Häuschen mit Sitzbänken. Die dortigen Laternen werde ich nach jetzigem Stand nicht nachbauen.
Die Performance am ZOB ist ein großes Problem und Mittelpunkt ständiger Überarbeitungsmaßnahmen. So steht der ZOB mittlerweile als Kreuzungsobjekt zur Verfügung, während er früher aus Splines gebaut war. Des weiteren wurden die markanten Dächer mehrfach hinsichtlich der Performance überarbeitet, genauso die Texturen aller Objekte in diesem Bereich. Am Ende zwingt aber das "Rendezvous-System" am ZOB, wo teils ein Dutzend Busse aufeinander treffen, die Performance in die Knie. Es lässt sich schon jetzt sagen, dass diese Karte für schwache Rechner nicht geeignet sein wird, und dass zu Stoßzeiten am ZOB kaum mehr als 25FPS im Durchschnitt erreicht werden können.
Für nicht-Kenner: gegenüber dem Backsteingebäude in der oberen Bildmitte zweigt der ZOB ab. Der Neuner biegt hier in Richtung der Kamera heraus und fährt dann direkt nach links in die Haltestelle "Unter den Linden/Hbf". Hier sind mehrere reale Gebäude zu sehen: Das Backsteingebäude (Wandelhallen), die Post (ebenfalls ein Backsteinbau), die Postarkaden, und links u. A. die neue Mobilitätszentrale der RSV (obgleich diese erst zum Neunten Neunten richtig eingeweiht wurde, man möge es mir nachsehen). Im Hintergrund zu sehen: Ein kleiner Teil des Alb-Panoramas. Die Wiese und die Gehwege werden selbstverständlich noch ergänzt.
Weiter geht es über die Emil-Adolff-Straße. Am Bauhaus herrschte zum Zeitpunkt, an dem die Karte spielt, noch Hochbetrieb. Heute steht es leer. Das E-Center, das auf der großen Wiese links stehen sollte, befindet sich noch im Bau.
Über die größte Kreuzung auf der Karte mit Blick nach Betzingen über die Heppstraße. Der Neuner biegt hier bei zweiter Gelegenheit rechts ab richtung Römerschanze. Die Kreuzung wird noch überarbeitet, sie ist noch fehlerhaft.
Dann geht es die Justinus-Kerner-Straße hoch. Hier zu sehen: die Haltestelle "Am Schieferbuckel". Neben den Kreuzungen mit Steigung ist vorallem im weiteren Verlauf die einspurige Begegnung aufgrund parkender PKW ein Problem beim Bau gewesen. Ich habe versucht, das - so gut es mit der OMSI-KI und meinem Wissen möglich war - umzusetzen.
Von den Kleingärten an der Haltestelle "Friedhof Römerschanze" aus zeigt sich, warum die Stadt den Beinamen "Am Fuße der Schwäbischen Alb" trägt. Bei der Rückfahrt von Altenburg Richtung Stadtmitte darf man dieses Panorama genießen. Links zu sehen der Reutlinger Hausberg, die "Achalm" (gesprochen Achalm, nicht Ach-Alm! )
Links unten aus dem Bild heraus führt die "Sickenhäuser Straße" nach Degerschlacht. Dort ist noch nichts bebaut.
Ich bin gespannt auf Euer Feedback!
Sherlock Holmes