Mahlzeit zusammen,
wir möchten euch hiermit unsere letzte #backgroundinfo präsentieren, die wir auch auf Facebook somit beenden werden. Ein letztes Mal gibt es nochmal einen besonderen Spot der Karte mit der Hintergrundgeschichte dazu zu lesen. Das Ganze hat allerdings auch was Gutes - denn gleichzeitig können wir euch die gute Nachricht überbringen, dass die Betatests soweit abgeschlossen sind. Folglich wird jetzt noch die Installation getestet und Dateien wie beispielsweise die ReadMe geschrieben. Nach derzeitigem Stand wird Ende nächster Woche dann ein Abstimmungstermin mit allen Teammitgliedern stattfinden, sodass wir dann hoffentlich zügig releasen können. Nach über 6 Jahren Bauzeit ist es uns natürlich auch zu einer Herzensangelegenheit geworden, unser "Baby" in die OMSI-Welt zu entlassen. Nähere Infos dazu folgen selbstverständlich so schnell wie es uns möglich ist. Bitte bedenkt - es kann natürlich immer etwas dazwischen kommen, aber wir sind definitiv sehr kurz davor, die Ziellinie zu überschreiten. 
Die letzte Backgroundinfo möchten wir dazu nutzen, um nochmals unseren ganz besonderen Schatz der Karte genauer vorzustellen - die Zeche Hindenburg im Ahlheimer Stadtteil Sternenberg. Beim Bau dieses Bergwerks haben wir als Team wochenlange Recherche durchgeführt (sogar eine Führung durch die Essener Zeche Zollverein gemacht), sind für Texturfotos durch das halbe Ruhrgebiet gefahren, haben das ganze Zeug letztendlich in Blender zusammengeklöppelt und nach Vorbild diverser realer Zechen auf die Karte gebracht. Die Zeche Hindenburg ist also nicht ohne Grund unsere Lieblingsstelle auf der Karte. Grund genug, sie als letzten visuellen Eindruck vor dem Release nochmal in voller Breite zu präsentieren.
Die Zeche Hindenburg ist ein stillgelegtes Bergwerk in Ahlheim-Sternenberg und seit den frühen 2000ern ein UNESCO-Welterbe. Gut 100 Jahre liegen zwischen den ersten Arbeiten an der Zeche und der Stilllegung (1874-1976).
Im Jahre 1874 wurden erste Abteufarbeiten gestartet und ca. 3 Jahre später auch ein abbauwürdiges Kohlevorkommen erschlossen. Zur Förderung wurde zu dieser Zeit eine der ältesten Fördertürme gebaut - ein sogenannter Malakoffturm. Diesen seht ihr hier (Schacht I/II):

1890 war schließlich Schacht III förderbereit, dessen Abteufarbeiten 1886 begannen. Hier war man architektonisch schon etwas weiter und hat nicht auf die teure und aufwändige Errichtung eines Malakoffturms, sondern auf ein stählernes Fördergerüst gesetzt. Der Schacht ist hier auf dem Bild rechts neben dem Malakoffturm zu sehen.

Da zu Zeiten des zweiten Weltkriegs die Fördernachforderung so hoch anstieg, wurden die Abteufarbeiten für einen zentralen Förderschacht aufgenommen. Der übertägige Ausbau wurde allerdings erst nach dem Krieg - im Jahre 1949 fortgesetzt. Der neue Schacht IV erhielt ein großes Doppelbockfördergerüst und unter Tage wurde ein Durchschlag zu den Schächten I, II und III vorgenommen. Nahezu zeitgleich hat man aufgrund von weiteren Kohlevorkommen und der Befürchtung eines Einsturzes der Abbauräume und der Durchschlagverbindungen zu den einzelnen Schächten letztendlich noch Schacht V errichtet, den man hier links neben Schacht IV sieht.

Hinter und neben Schacht IV wurde schließlich bei der neuen immensen Größe des Bergwerks eine eigene Aufbereitungsanlage erbaut - bestehend aus einer Kokerei und einer Kohlenwäsche. Diese befindet sich direkt neben der ehemaligen Haupteinfahrt.

Zur Beförderung der Kohle innerhalb der Anlage und aus der Anlage heraus ist letztendlich ein großes Gleisnetz entstanden. Allerdings holt sich die Natur mit der Zeit alles zurück, was der Mensch ihr weggenommen hat. Daher ist nur noch ein kleiner deutlich sichtbarer Teil übrig.

Direkt neben dem Bergwerk befindet sich die Halde Hindenburg. Dieser Hügel entstand über die Zeit des Zechenbetriebs durch Aufschüttungen von nicht verwertbaren Erdbestandteilen aus unter Tage. Nach der Ernennung zum UNESCO-Welterbe wurde der höchste Punkt der Halde mit einem Aussichtspunkt - der sogenannten Himmelstreppe versehen, die von der anderen Seite der Halde aus zugänglich ist.

Bei der Ernennung zum Welterbe hat natürlich auch die Stadt Ahlheim keine Mühen gescheut und gerade die Linie 131 beworben, die vor der Ankunft an der Endhaltestelle Zeche Hindenburg auch durch die ehemaligen Bergarbeitersiedlungen fährt.



Für Touristen und andere interessierte Menschen wurden im Laufe der Zeit ebenfalls einige kleine bauliche Zusatzarbeiten vorgenommen, wie zum Beispiel kleine Fördergerüste und Loren mit der altbekannten Aufschrift "Glück auf!". Das Haltestellenschild an der Endhaltestelle wurde ebenfalls modifiziert und mit einem besonderen Schriftzug und einer Abfahrtsanzeige versehen.




Zum Schluss noch ein Luftbild des Zechengeländes:

Steckbrief über die realen Vorbilder der Zechengebäude:
Schacht 1/2 (Malakoffturm):
Vorbild: Malakoffturm Zeche Hardenberg, Dortmund (Baujahr 1875)
Baujahr: 1890
Höhe: ca. 30 - 35 Meter
Schacht 3 (Fördergerüst):
Vorbild: Zollverein Schacht 3/7/10
Baujahr: 1920
Höhe: ca. 33 Meter
Schacht 4 (Fördergerüst):
Vorbild: Zollverein Schacht 12
Baujahr: 1931
Höhe: ca. 55 Meter
Schacht 5 (Fördergerüst):
Vorbild: Zollverein Schacht 3/7/10
Baujahr: 1920
Höhe: ca. 33 Meter
Kohlenwäsche:
Vorbild: Kohlenwäsche Zollverein
Baujahr: 1920
Halde Hindenburg:
Vorbilder: Halde Hoheward Herten/Tetraederplattform Bottrop
Höhe: ca. 55 Meter (mit Himmelstreppe ca. 85 Meter)
Das war's dann. Wir hoffen natürlich, dass euch der letzte Einblick gefallen hat. Eventuell wird es vor dem Release noch ein kleines Let's Test geben, um euch auch mal ein paar bewegte Bilder zu zeigen. Das steht aber noch nicht ganz fest - also nehmt das jetzt nicht für bare Münze. 
Glück auf!
Das Ahlheim-Team