Sommerzeit in OMSI einstellen

OMSI bietet die Möglichkeit, die Sommerzeitumstellung für eine Karte zu konfigurieren.

Damit auf einer Karte die Umstellung auf Sommerzeit erfolgt, muss die Datei "timezone.txt" in den Mapordner eingefügt werden.

Der Aufbau ist folgendermaßen:

[timezone]
1                   -> Zeitzone (hier UTC+1) (Eintrag nur einmal ganz oben benötigt)

[location]
52.505038           -> Breitengrad
13.278183           -> Längengrad

[DST]               -> Schlüsselwort Sommerzeit (Daylight Saving Time)
19800406            -> Beginn der Sommerzeit
19800928            -> Ende der Sommerzeit
2                   -> Uhrzeit Sommerzeitbeginn
3                   -> Uhrzeit Sommerzeitende
1                   -> Anzahl der umzustellenden Stunden

Der [timezone]-Eintrag erfolgt einmalig an oberster Stelle in der Textdatei.

Der [location]-Eintrag dient dem "Feintuning" innerhalb einer Zeitzone. Da sich die Zeiten von Sonnenauf- und untergang zwischen dem östlichsten und westlichsten Punkt einer Zeitzone in Extremfällen um deutlich über eine Stunde unterscheiden, reicht allein die Angabe der Zeitzone nicht für exakte Genauigkeit aus. Es werden genaue Ortsangaben in Form von Koordinaten benötigt. Die Koordinaten eines realen Ortes können über verschiedenste Kartendienste im Internet kostenlos ermittelt werden. Auch dieser Eintrag erfolgt einmalig unter dem [timezone]-Eintrag. Vielen Dank an Bamp für den Hinweis auf diesen Eintrag!

Der [DST]-Eintrag erfolgt einzeln für jedes Jahr, in dem die Sommerzeitumstellung erfolgen soll.

Als Vorlage kann die Datei aus der Standard-Karte Grundorf herangezogen werden. Die Einträge dort reichen allerdings nur bis 2019.

Aktuell ist die Sommerzeit in Deutschland übrigens folgendermaßen geregelt:

Zitat von Wikipedia

Die mitteleuropäische Sommerzeit beginnt am letzten Sonntag im März um 2:00 Uhr MEZ, indem die Stundenzählung um eine Stunde von 2:00 Uhr auf 3:00 Uhr vorgestellt wird. Sie endet jeweils am letzten Sonntag im Oktober um 3:00 Uhr MESZ, indem die Stundenzählung um eine Stunde von 3:00 Uhr auf 2:00 Uhr zurückgestellt wird.

Viel Spaß mit einem realistischeren Hell-Dunkel-Zyklus

Danke dir für den Hinweis!

Diese Daten stammen offenbar aus der timezone.txt aus Grundorf. Interessant, dass man sie in Spandau offenbar vergessen hat(?)

Jedenfalls dienen die Koordinaten dem "Feintuning". Es dürfte ja bekannt sein, dass die gleiche Zeitzone nicht auch die exakt gleichen Sonnenauf- und Untergangszeiten bedeutet. Insbesondere zeigt sich das in unserer Zeitzone:

Kurze Geschichtsstunde (ohne Gewähr): Diktator Franco führte aufgrund seiner Sympathien zum nationalsozialistischen Deutschland 1942 in seinem Land (Spanien) die Mitteleuropäische Zeit ein, was bis heute Bestand hat. Das ist insofern bemerkenswert, als dass Spanien nach seiner Lage mehr als eindeutig (es liegt westlicher als Großbritannien) in der Londoner Zeitzone liegen sollte. Deswegen geht die Sonne in Madrid heute über eine Dreiviertelstunde später unter als in Berlin. Und zwischen Warschau und Madrid liegen sogar mehr als 75 Minuten, wobei beide Länder sich abseits ihrer Hauptstädte natürlich noch weiter voneinander ausdehnen, sodass man das ganze noch weiter auf die Spitze treiben könnte.

Zurück zum Thema: Die Zeitzone anzugeben, reicht also nicht unbedingt aus, um genau passende Sonnenuntergänge zu haben. Befindet man sich ganz westlich in Spanien, kann die Sonne in OMSI durchaus mal mehr als eine Stunde zu früh untergehen, selbst wenn man die Sommerzeit richtig eingestellt hat.

Funktioniert das nun aber auch, oder ist fehlende Funktionalität der Grund für das Weglassen in der Spandau-timezone?

Die Koordinaten aus der Grundorf-Datei liegen beim Berliner Funkturm. Ich habe mir auf Google Maps mal random die Koordinaten des Belgischen Küstenortes "De Panne" herausgesucht, und OMSI mit beiden Koordinaten einmal geöffnet. Die Veränderung habe ich anhand des Zeitpunkts, zu dem die Straßenlaternen angehen, überprüft. Laut Google sollte der Sonnenuntergang dort 41 Minuten nach dem am Berliner Funkturm stattfinden. Und siehe da: Die Laternen springen genau 41 Minuten später an.

Fazit: Der [location]-Eintrag dient also dem Feintuning innerhalb einer Zeitzone, da sich die Sonnenauf- und untergangszeiten je nach Position von West nach Ost deutlich unterscheiden. Für gewöhnlich um bis zu ca. eine Stunde, im Falle Spaniens z. B. ist deutlich mehr möglich.

Funktionstüchtig ist der Eintrag auch. Fragt sich nur, warum er in Spandau nicht verwendet wurde.

Danke, Bamp für den Hinweis!

Gerade ausprobiert: Ja.

OMSI simuliert ganz offenbar also weltweit den Verlauf der Sonne korrekt anhand der Koordinaten.