Ich hatte jetzt im Studium noch keine Situation, wo ich gesagt hätte: hey, das kann man doch wunderbar mit Lotus, einem unfertigen Computerspiel, untersuchen!
Tatsächlich finde ich das ne wirklich coole Sache. Bei dir in der Verkehrswissenschaft dürfte LOTUS irrelevant sein - aber aus der Software-Entwicklungssicht gäbe es da schon interessante Ansätze.
Usability-Studien kann man eigentlich immer machen, mit jeder Art von Software. Dabei wird untersucht, wie sich Menschen verhalten, wenn sie bestimmte Programme vor sich haben, wie sie agieren, wie sie die Wege durch das Programm finden und noch wichtiger, wie lange sie dabei brauchen. Das Ziel ist dann natürlich die Minimierung der Zeit, denn Zeit ist Geld - oder die Anpassung an bestimmte Nutzergruppen wie Farbenblinde, Seh- oder Hörgeschädigte. Dem Editor könnte ein bisschen Usability gut tun.
Dann gibt es noch die Entwicklung von Prototypen (Software-Konzept, aber nicht unbedingt fertig). Man könnte sich bspw ein bestimmtes Feature nehmen, sich der Darstellung und dem Verhalten zunächst theoretisch nähern, um es dann zu implementieren. Dabei müssen natürlich gewisse Sachen wegabstrahiert werden und Überlegungen angestellt werden, wie (viel) Realität umgesetzt wird. Denkbar ist auch das Entwickeln von Algorithmen, wie zB automatisches Aufbringen von Markierungen.
Auch in Richtung Maschinenbau/Technik/Physik gibt's da die Möglichkeit, herauszufinden, wie gewisse technische Prozesse in Computersystemen implementiert werden, wie Physik funktioniert, bspw die Sonneneinstrahlung auf Objekte etc.
In Richtung KI sind ebenfalls keine Grenzen gesetzt: Mir fiele da beispielsweise ein Algorithmus ein, der automatisch "Hintergrundlandschaften" erstellt, anstelle von Background-Bildern o.ä. Auch in Richtung automatisiertes Fahren wäre da was möglich, zB das Einbetten von Fahrfehlern in die KI.