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Inwiefern wird denn mehr durch das geschlossene Content-System mehr verdient?
Ansonsten stehe ich an dem Punkt tatsächlich auf Deiner Seite, hatte mir auch immer einen Tramsimulator erträumt bei dem man sich dann allerlei Fantasie selbst zusammen modden kann mit der Freiheit von Omsi. Aber ist jetzt halt nich so geworden...
Manche haben aber auch schon gesagt, dass sie mit einem offeneren System gar nichts für Lotus machen würden, weil sie auf die Zustände wie bei Omsi keine Lust hätten. Das finde ich persönlich zwar sehr schade, aber eben eine Abwägungsfrage der Reichweite die man als Entwickler treffen muss wenn derartige Ansichten existieren.
Eigentlich bräuchte es in der Nahverkehrs-Sim-Community mal eine spielunabhängige Platform auf der quelloffene "Rohfahrzeuge" frei getauscht und inkrementell verbessert werden können und aus diesen Grundmodellen immer wieder für konkrete Spiele abgeleitet werden.
Die Frage kann man sich beantworten, in dem man darüber nachdenkt, warum solche Maßnahmen ergriffen wurden. Onlinezwang, verschlüsselte Container, verschlüsselte Meshes, compilierte Scripts. Dies dient - natürlich - zum einen der Wahrung des Copyrights, zum anderen ist das aber eine Maßnahme, um Leute zum Kauf zu "zwingen", weil man es eben nicht auf LOTUS-Mods.ru runterladen und spielen kann.
Das ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht sicher sinnvoll, keine Frage, aber wenn man schaut, warum OMSI so eine stabile Performance ablegt, ist doch eigentlich klar, warum. Das Lego der Bussimulation quasi. Ist zwar schön, wenn man ein fertiges Modell erwirbt, damit spielt man auch mal 1-2 Stunden, aber ohne die Möglichkeit, mit den Steinen rumzuspielen, macht es halt deutlich weniger Spaß.
Interessierte, die ein Projekt kaufen wollen (Qualität, Umfang, Support, welcher Grund auch immer) tun dies. Eventuell erst in einem Sale, aber im großen und ganzen holt man mit einer fairen Preis-(Leistungs)politik die meisten potentiellen Käufer auch ab.
Die Leute, die Spiele "Cracken", tun dies doch entweder aus Überzeugung, oder weil sie keine andere Möglichkeit haben. In jedem Falle fallen die doch aus der Kalkulation sowieso raus, da sie so oder so kein Geld dafür ausgeben wollen(oder können). Was verliert man also? Zumindest bei meinen OMSI DLC's kann ich jetzt keine relevanten Unterschiede zwischen Kopierschutz und "offen" in der Verkaufsperformance erkennen. Es mag den ein oder anderen egozentrischen Menschen geben, der keinem anderen etwas gönnt und lieber crackt als kauft, sofern es einen gibt - aber das ist keinesfalls die Masse und in der Kalkulation vernachlässigbar. Solche harten Einschränkungen sind also meiner Meinung nach absolut kontraproduktiv und verursachen mehr Einschränkungen und "Schaden", als dass sie Vorteile mit sich bringen.
Das ist im übrigen nicht nur ein LOTUS Problem, auch TheBus geht ähnliche Wege. Ein Beispiel:
Die TheBus Moddingtools sind eigentlich ganz nett - wenn man im flachen Brandenburg wohnt. Man legt sich quasi die Gehwegsplines, markiert die edges und erstellt dazwischen Flächen, welche dann die Fahrbahn darstellen. Soweit, sogut.
Was machst du aber, wenn du Überhöhungen oder Querneigung umsetzen willst? dann ist das Splinesystem nicht benutzbar. Zum Glück kann man sich ja, wie in OMSI oder LOTUS, welche schreiben, die die komplette Straße abbilden.
Was machst du jetzt aber, wenn du mit einer überhöhten oder quergeneigten Fahrbahn aus 4 richtungen an eine Kreuzung anschließen willst? am besten noch in Hanglage? das geht nur mittels Objektbau.
OMSI hat dafür die optimale Lösung: Splineexport. damit holt man sich die Anschlusssplines aus dem Editor in Blender, baut die Kreuzung als Modell, lädt sie in OMSI und setzt sie in das Konstrukt einfach ein. fertig.
NICHT aber in TheBus. denn dort ist aus Gründen des Copyrights und intellektuellen Eigentums der Export aus der Engine grundsätzlich deaktiviert. Es gibt also nur rein in die Engine, nicht aber raus. Damit ist der Editor für komplexe Überlandkarten, für welche sich die Unreal Engine durch die guten Möglichkeiten im Hinblick auf Weitsicht und Flora top eignen würde, unbrauchbar. Flache Karten, ohne topografische Tiefe, ohne interessante Straßenführungen, sind mit den tools natürlich zügig umsetzbar. Aber alles, was aus der Ebene rausfällt, ist nichtmehr korrekt Umsetzbar. die einzige Lösung wäre, das komplette Straßennetz als Modell zu bauen, aber dann stellt sich mir die Frage: wofür brauche ich dann einen Editor? Selbst der BusSimulator21 bietet hier unterm strich bessere Moddingmöglichkeiten.
Das gleiche Schicksal wird auch LOTUS erfahren, da bin ich mir sicher, wenn an der Container-Politik festgehalten wird. so viele Kartenerweiterungen, so viele Mods (selbst wenns nur andere Haltewunschtaster oder scriptkleinigkeiten sind) aus nem 2-Türer nen 3-Türer modden, haltestellenhäuschen tauschen - all das wird nur noch auf Absprache möglich sein. Und wenn man Inhalte aus dem Workshop nutzt und diese dann mal entfernt werden (warum auch immer) ist es mir nichtmal möglich, die Probleme im Editor selbst zu fixen.
Und all diese Einschränkungen, damit ein Modell nicht nach Proton oder so konvertiert wird? Auch da Frage ich mich, was für ein Schaden entstehen soll. Es ist unmoralisch, ja, aber solange damit kein Geld verdient wird, who cares? Bei rechtlichen Problemen kann man entsprechend dagegen Vorgehen, Wenns einer aus Hobby oder privat macht, ist das mMn. irrelevant. Sollen die 50 Spieler doch ihren Spaß haben, währenddessen man dafür tausende im eigenen Franchise begeistern kann.